alte Perlhaube,  aus ca. 1880
alte Perlhaube, aus ca. 1880

 

Alte Perl- oder Stiflthaube

Diese schwarz-goldene Haube stammt aus dem Besitz von Elisabeth Grasmayr geb. Pointner aus Andrichsfurt, die sie an Alois Grasmayr (geb. 1876 in Hohenzell bei Ried/Innkreis) weiter vererbte und der sie an seine Enkelin Hilde Tomasi weiter gab. Von Hilde Tomasi wurde diese Haube dem

 

Verein d’Oberösterreicher in Salzburg

geschenkt.

 

 

 


 

Als die Goldhaube, die in ihrer mehrstufigen Entwicklung im ersten Drittel des 19. Jhdts. ihr jetziges Aussehen erreichte, entwickelten sich danach auch die beiden schwarzen Schwestern: Die Florhaube und Perl-oder Stiftlhaube. Beide Hauben waren günstiger zu haben als die Goldhaube, welche in dieser Zeit nur dem Industrieadel (Sensengewerken) und später auch den begüterten Bauern vorbehalten war. Aber auch das einfachere Volk war von dieser Haubenform begeistert und trugen gerne die schwarzen Hauben als Modeerscheinung, teilweise wurden diese Hauben auch als Trauerhauben getragen.

Die Herstellung der Perlhaube wurde erst gegen Ende des 19. Jhdts. möglich, als von Italien die schwarzen Glasperlen und Glasstiftln importiert wurden. Beide Hauben sehen sich ähnlich, werden aber unterschiedlich angefertigt. 

 

Sticken der Perlhaube: Für das Haubenband wird zunächst schwarzer Spitzenstoff mit schwarzem Flor zusammengenäht, fertiges Maß 120 x 16 cm und wird dann, so wie auch bei der Goldhaube in einen Rahmen eingespannt und mit Borte, schwarzen Glasperlen, Glasstiften und schwarzem Flitter bestickt, daher auch der Name Perl- oder Stiftlhaube. Diese kann rein schwarz, oder im Bereich des Stirnblatts und des Knaufs auch mit Granaten bestickt werden. Gerne wurden und werden am Rand und dazwischen auch Goldperlen oder Goldflitter hineingearbeitet. 

 

Die Florhaube hingegen wird ganz anders gearbeitet. Hier wird das Muster, bestehend aus Blumen und Blättern auf Papier vorgezeichnet, mit Folie abgedeckt. Über diese Vorlage wird der Flor von der Mitte aus beginnend darüber gelegt und mit Stecknadeln fixiert. Das Muster wird mit schwarzem Stopfgarn nachgestickt. Anschließend wird der Flor über die Vorlage weiter geschoben und dieser Vorgang wiederholt sich sooft, bis der Flor fertig bestickt ist.. Deshalb wird der Flor auch nicht in einen Rahmen eingespannt.

 


Perlhaube neu
Perlhaube neu
Florhaube
Florhaube